Franz Konwitschny |
Dirigenten

Franz Konwitschny |

Franz Konwitschny

Geburtsdatum
14.08.1901
Datum des Todes
28.07.1962
Beruf
Dirigent
Land
Deutschland

Franz Konwitschny |

In vielen Nachkriegsjahren – bis zu seinem Tod – war Franz Konwitschny einer der besten Künstler des demokratischen Deutschlands und leistete einen großen Beitrag zum Aufbau seiner neuen Kultur. 1949 übernahm er die Leitung des berühmten Leipziger Gewandhausorchesters und führte damit die Traditionen seiner Vorgänger Arthur Nikisch und Bruno Walter fort. Unter seiner Leitung hat das Orchester seinen Ruf bewahrt und gefestigt; Konvichny zog neue exzellente Musiker an, vergrößerte die Größe der Band und verbesserte ihre Ensemblefähigkeiten.

Konvichny war ein ausgezeichneter Dirigentenlehrer. Davon waren alle überzeugt, die Gelegenheit hatten, seinen Proben beizuwohnen. Seine Anweisungen deckten alle Feinheiten der Aufführungstechnik, Phrasierung und Registrierung ab. Mit feinfühligem Ohr für die kleinsten Details fing er die kleinsten Ungenauigkeiten im Klang des Orchesters auf, erzielte die gewünschten Schattierungen; mit gleicher Leichtigkeit zeigte er jede Technik des Bläser- und natürlich Streicherspiels – schließlich sammelte Konvichny selbst einst als Bratschist unter der Leitung von V. Furtwängler bei den Berliner Philharmonikern reiche Orchestererfahrung.

All diese Eigenschaften von Konvichny – einem Lehrer und Erzieher – führten bei seinen Konzerten und Auftritten zu hervorragenden künstlerischen Ergebnissen. Die Orchester, die mit ihm arbeiteten, insbesondere das Gewandhaus, zeichneten sich durch die erstaunliche Reinheit und Fülle des Streicherklangs, die seltene Genauigkeit und Helligkeit der Blasinstrumente aus. Und dies wiederum ermöglichte es dem Dirigenten, sowohl philosophische Tiefe als auch heroisches Pathos und die gesamte subtile Bandbreite von Erfahrungen in Werken wie den Symphonien von Beethoven, Bruckner, Brahms, Tschaikowsky, Dvorak und den symphonischen Dichtungen von Richard Strauss zu vermitteln .

Auch das Interessenspektrum des Dirigenten im Opernhaus war breit: Die Meistersinger und Der Ring des Nibelungen, Aida und Carmen, Der Rosenritter und Die Frau ohne Schatten… In den von ihm dirigierten Aufführungen ging es nicht nur um Klarheit, a Formgefühl, vor allem aber das lebhafte Temperament des Musikers, in dem er auch in seinen zurückgehenden Tagen mit der Jugend streiten konnte.

Perfekte Beherrschung wurde Konvichny durch jahrelange harte Arbeit verliehen. Als Sohn eines Dirigenten aus der Kleinstadt Fulnek in Mähren widmete er sich von Kindesbeinen an der Musik. In den Konservatorien von Brünn und Leipzig wurde Konvichny ausgebildet und wurde Bratschist am Gewandhaus. Bald wurde ihm eine Professur am Wiener Volkskonservatorium angeboten, aber Konvichny fühlte sich von der Tätigkeit des Dirigenten angezogen. Erfahrungen sammelte er in der Zusammenarbeit mit Opern- und Sinfonieorchestern in Freiburg, Frankfurt und Hannover. Den eigentlichen Höhepunkt erreichte das Talent des Künstlers jedoch in den letzten Jahren seiner Tätigkeit, als er zusammen mit dem Leipziger Orchester die Ensembles der Dresdner Philharmonie und der Deutschen Staatsoper leitete. Und überall brachte sein unermüdlicher Einsatz herausragende kreative Leistungen. In den letzten Jahren arbeitete Konwitschny in Leipzig und Berlin, trat aber immer noch regelmäßig in Dresden auf.

Immer wieder tourte der Künstler durch viele Länder der Welt. Er war in der UdSSR bekannt, wo er in den 50er Jahren auftrat.

L. Grigoriev, J. Platek

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