Hans von Bülow |
Hans von Bülow
Deutscher Pianist, Dirigent, Komponist und Musikschriftsteller. Er studierte in Dresden bei F. Wieck (Klavier) und M. Hauptmann (Komposition). Seine musikalische Ausbildung vervollständigte er bei F. Liszt (1851-53, Weimar). 1853 unternahm er seine erste Konzertreise durch Deutschland. In der Zukunft trat er in allen Ländern Europas und den USA auf. Er stand F. Liszt und R. Wagner nahe, deren Musikdramen („Tristan und Isolde“, 1865 und „Die Nürnberger Meistersinger“, 1868) erstmals von Bülow in München aufgeführt wurden. 1877-80 war Bülow Dirigent des Hoftheaters Hannover (Inszenierung der Oper Ivan Susanin, 1878 ua). In den 60-80er Jahren. Als Pianist und Dirigent besuchte er wiederholt Russland und trug zur Verbreitung der russischen Musik im Ausland bei, insbesondere der Werke von PI Tschaikowsky (Tschaikowski widmete ihm sein 1. Konzert für Klavier und Orchester).
Bülows darstellende Künste als Pianist und Dirigent waren bekannt für ihre hohe künstlerische Kultur und ihr Können. Es zeichnete sich durch Klarheit, ausgefeilte Details und gleichzeitig eine gewisse Rationalität aus. In Bülows umfangreichem Repertoire, das nahezu alle Stilrichtungen umfasste, ragte besonders die Aufführung der Werke der Wiener Klassik (WA Mozart, L. Beethoven etc.) sowie J. Brahms, dessen Schaffen er mit Begeisterung förderte, heraus.
Er dirigierte als erster auswendig, ohne Partitur. Unter seiner Leitung (1880-85) erreichte das Orchester Meinngen eine hohe Spielkunst. Komponist der Musik zur Tragödie „Julius Caesar“ von Shakespeare (1867); symphonische, Klavier- und Vokalwerke, Klaviertranskriptionen. Herausgeber einer Reihe von Werken von L. Beethoven, F. Chopin und I. Kramer. Autor von Artikeln über Musik (veröffentlicht in Leipzig 1895-1908).
Ja. I. Milshtein