Franz von Suppe |
Komponisten

Franz von Suppe |

Franz von Suppe

Geburtsdatum
18.04.1819
Datum des Todes
21.05.1895
Beruf
Komponist
Land
Österreich

Suppe ist der Begründer der österreichischen Operette. Er verbindet in seinem Werk einige Errungenschaften der französischen Operette (Offenbach) mit den Traditionen der rein Wiener Volkskunst – dem Singspiel, der „magischen Farce“. Die Musik von Suppe kombiniert die großzügige Melodie des italienischen Charakters, Wiener Tanz, insbesondere Walzerrhythmen. Seine Operetten zeichnen sich durch eine hervorragend entwickelte musikalische Dramaturgie, eine anschauliche Charakterisierung der Figuren und eine opernähnliche Formenvielfalt aus.

Franz von Suppe – mit bürgerlichem Namen Francesco Zuppe-Demelli – wurde am 18. April 1819 in der dalmatinischen Stadt Spalato (heute Split, Jugoslawien) geboren. Seine väterlichen Vorfahren waren Einwanderer aus Belgien, die sich in der italienischen Stadt Cremona niederließen. Sein Vater diente in Spalato als Bezirkshauptmann und heiratete 1817 die gebürtige Wienerin Katharina Landowska. Francesco wurde ihr zweiter Sohn. Bereits in früher Kindheit zeigte er eine herausragende musikalische Begabung. Er spielte Querflöte, ab seinem zehnten Lebensjahr komponierte er einfache Stücke. Im Alter von siebzehn Jahren schrieb Suppe die Messe und ein Jahr später seine erste Oper Virginia. Er lebt zu dieser Zeit in Wien, wohin er 1835 nach dem Tod seines Vaters mit seiner Mutter übersiedelte. Hier studiert er bei S. Zechter und I. Seyfried, trifft später den berühmten italienischen Komponisten G. Donizetti und nimmt seinen Rat in Anspruch.

Seit 1840 wirkt Zuppe als Dirigent und Theaterkomponist in Wien, Pressburg (heute Bratislava), Odenburg (heute Sopron, Ungarn), Baden (bei Wien). Er schreibt unzählige Musikstücke für verschiedene Aufführungen, aber von Zeit zu Zeit wendet er sich größeren musikalischen und theatralischen Formen zu. So erscheint 1847 seine Oper Das Mädchen im Dorf, 1858 – Der dritte Absatz. Zwei Jahre später debütierte Zuppe als Operettenkomponist mit dem Operetteneinakter The Boarding House. Bisher ist dies nur ein Test der Feder, wie die Pik-Dame (1862), die darauf folgt. Aber der dritte Operetteneinakter Zehn Bräute und kein Bräutigam (1862) machte den Komponisten in Europa berühmt. Die nächste Operette, Die lustigen Schulkinder (1863), basiert ganz auf Wiener Studentenliedern und ist damit eine Art Manifest der Wiener Operettenschule. Dann gibt es die Operetten La Belle Galatea (1865), Light Cavalry (1866), Fatinica (1876), Boccaccio (1879), Dona Juanita (1880), Gascon (1881), Hearty friend“ (1882), „Matrosen in der Heimat“ (1885), „Schöner Mann“ (1887), „Streben nach Glück“ (1888).

Die besten Werke Zuppes, die im Laufe von fünf Jahren entstanden sind, sind Fatinica, Boccaccio und Doña Juanita. Obwohl der Komponist immer bedacht und sorgfältig arbeitete, konnte er sich in Zukunft nicht mehr an das Niveau dieser drei seiner Operetten herantasten.

Fast bis zu den letzten Tagen seines Lebens als Dirigent tätig, schrieb Suppe in seinen letzten Jahren fast keine Musik. Er starb am 21. Mai 1895 in Wien.

Zu seinen Werken zählen einunddreißig Operetten, eine Messe, ein Requiem, mehrere Kantaten, eine Symphonie, Ouvertüren, Quartette, Romanzen und Chöre.

L. Michejewa, A. Orelowitsch

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