Enharmonismus |
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Begriffe und Konzepte

vom griechischen enarmonios – enharmonisch, lit. – konsonant, konsonant, harmonisch

Höhengleichheit von Lauten unterschiedlicher Schreibweise (z. B. des = cis), Intervalle (z. B.

Akkorde (as-c-es-ges=as-c-es-fis=gis-his-dis-fis usw.), Tonarten (Fis-dur=Ges-dur). Das Konzept von „E.“ geht von einem 12-stufigen (gleichmäßig) temperierten System aus (siehe Temperament). Es entwickelte sich im Zusammenhang mit der Erneuerung der Intervalle antiker Gattungen – chromatisch und enharmonisch (siehe Chromatismus, Enharmonik) – und der Vereinigung der Klänge aller drei Gattungen (zusammen mit diatonisch) in einer einzigen Tonleiter; also zwischen den Klängen der Diatonik. B. ein Ganzton, werden Klänge sowohl von tiefen als auch von hohen Schritten platziert. (c)-des-cis-(d) mit Komma der Höhendifferenz (von P. de Beldemandis, frühes 15. Jahrhundert; siehe: Coussemaker E., Scriptorum…, T. 3, S. 257-58; y H Vicentino, 1555). Bewahrt in der Terminologie der theoretischen. Abhandlungen, die alte Enharmonik (wo die Mikrointervalle in der Höhe unterschiedlich waren) im 18. Jahrhundert, als sich die Stimmung ausbreitete, insbesondere die einheitliche Stimmung, in das neue europäische E. (wo die Mikrointervalle, z. B. eis und des, bereits in der Höhe zusammenfallen). Das Konzept von „E.“ unterscheidet sich in der Dualität: E. als Ausdruck funktionaler Identität (passives oder imaginäres E.; etwa bei Bach im 1. Band des Wohltemperierten Klaviers die Äquivalenz der Tonarten es-moll und dis-moll im 8 Präludium und Fuge; bei Beethoven im Adagio 8. fi. Sonate E-dur=Fes-dur) und als Ausdruck funktionaler Ungleichheit („Verstimmung“, AS Ogolevets; nach der Intonationsregel „scharf über b“), versteckt, aber unter dem Deckmantel der Temperatur bewahrt (aktives oder echtes E. zum Beispiel in anharmonischer Modulation durch hf-as-d=hf-gis-d bei der Einführung einer Reprise in Gorislavas Cavatine aus Glinkas Ruslan und Lyudmila).

Künste. die Verwendung von E. in Europa. Musik gehört zum Anfang. 16. Jahrhundert (A. Willart, Duett „Quid non ebrietas“); E. war weit verbreitet in chromatisch. Madrigale des 16.-17. Jahrhunderts, insbesondere der venezianischen Schule. Seit JS Bach ist sie zu einem wichtigen Mittel der plötzlichen Modulation geworden, und der darauf aufbauende Zirkel von 30 Tonarten in Dur und Moll ist für die Klassik-Romantik notwendig geworden. Musikmodulationskugelformen. Im tonal-chromatischen System des 20. Jahrhunderts werden die Beziehungen von E. beispielsweise auch auf intratonale Verbindungen übertragen. zu Beginn des 3. Teils des 6. fp. Prokofjews Sonate, der Akkord nVI> der Stufe (flache Seite) wird melodisch durch die Klänge der Enharmonik identisch mit ihr in der fünften Stufe (scharfe Seite; in der Aufnahme des Ausschnitts – enharmonische Vereinfachung) dargestellt:

SS Prokofjew. 6. Sonate für Klavier, Teil III.

Die Konzentration von E. erreicht ihren höchsten Grad in der Zwölftonmusik, in der das enharmonische Umschalten praktisch kontinuierlich wird (für ein musikalisches Beispiel für permanentes E. siehe den Artikel Dodekaphonie).

References: Renchitsky PN, Lehre über Anharmonismus, M., 1930; Ogolevets AS, Einführung in das moderne musikalische Denken, M.-L., 1946; Tyulin Yu. (H.), Ein kurzer theoretischer Kurs in Harmonielehre, L., 1960, überarbeitet. und Add., M., 1978; Pereverzev N. (K.), Probleme der musikalischen Intonation, M., 1966; Sposobin IV, Vorlesungen über den Verlauf der Harmonie, M., 1969; Beldemandis P. de., Libellus monocordi (1413), in Coussemaker E. de, Scriptorum de musica medii aevi. Novam-Serie…, t. 3, Parisiis, 1869, Faksimile. Neuauflage Hildesheim, 1963; Vicentino N., L'antica musica ridotta alla moderna prattica…, Roma, 1555, Faksimile. Neuauflage Kassel, 1959; Scheibe JA, Compendium musices… (ca. 1730-36), in Benary P., Die deutsche Kompositionslehre des 18. Jahrhunderts, Lpz., 1961; Levitan JS, A. Willaerts berühmtes Duo, „Tijdschrift der Vereeniging vor Nederlandse Muziekgeschiedenis“, 1938, bd 15; Lowinsky EE, Tonalität und Atonalität in der Musik des 1961. Jahrhunderts, Berk.-Los Ang., XNUMX.

Ju. N. Cholopow

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