Eugen Szenkar |
Dirigenten

Eugen Szenkar |

Eugen Szenkar

Geburtsdatum
1891
Datum des Todes
1977
Beruf
Dirigent
Land
Ungarn

Eugen Szenkar |

Der Lebens- und Schaffensweg von Eugen Senkar ist auch für unsere Zeit äußerst stürmisch und ereignisreich. 1961 feierte er seinen 1911. Geburtstag in Budapest, einer Stadt, mit der ein bedeutender Teil seines Lebens verbunden ist. Hier ist er in der Familie des berühmten Organisten und Komponisten Ferdinand Senkar geboren und aufgewachsen, hier wurde er nach seinem Abschluss an der Musikakademie Dirigent, und hier leitete er zum ersten Mal das Orchester der Budapester Oper. Die Meilensteine ​​von Senkars weiteren Aktivitäten sind jedoch über die ganze Welt verstreut. Er wirkte an Opernhäusern und Orchestern in Prag (1913–1913), Budapest (1915–1915), Salzburg (1916–1916), Altenberg (1920–1920), Frankfurt am Main (1923–1923), Berlin (1924–1924). ), Köln (1933-XNUMX).

In jenen Jahren erlangte Senkar einen Ruf als Künstler mit großem Temperament, ein subtiler Interpret sowohl klassischer als auch moderner Musik. Vitalität, koloristische Meisterschaft und Unmittelbarkeit des Erlebten waren und sind die prägenden Facetten von Senkars Auftritt – als Opern- und Konzertdirigent. Seine expressive Kunst hinterlässt beim Zuhörer einen ungewöhnlich lebendigen Eindruck.

Anfang der dreißiger Jahre war Senkars Repertoire sehr umfangreich. Aber ihre Säulen waren zwei Komponisten: Mozart im Theater und Mahler im Konzertsaal. In dieser Hinsicht hatte Bruno Walter großen Einfluss auf die kreative Persönlichkeit des Künstlers, unter dessen Leitung Senkar mehrere Jahre arbeitete. Einen starken Platz in seinem Repertoire nehmen auch die Werke von Beethoven, Wagner, R. Strauss ein. Der Dirigent förderte auch leidenschaftlich die russische Musik: Zu den Opern, die er damals inszenierte, gehörten Boris Godunov, Cherevichki, The Love for Three Oranges. Schließlich wurden diese Leidenschaften im Laufe der Zeit durch die Liebe zur modernen Musik ergänzt, insbesondere zu den Kompositionen seines Landsmanns B. Bartok.

Der Faschismus fand Senkar als Chefdirigenten der Kölner Oper. 1934 verließ der Künstler Deutschland und leitete auf Einladung der Staatsphilharmonie der UdSSR drei Jahre lang das Philharmonische Orchester in Moskau. Senkar hat unser Musikleben spürbar geprägt. Er gab Dutzende von Konzerten in Moskau und anderen Städten, die Uraufführungen einer Reihe bedeutender Werke sind mit seinem Namen verbunden, darunter Mjaskowskis Sechzehnte Symphonie, Chatschaturjans Erste Symphonie und Prokofjews Russische Ouvertüre.

1937 brach Senkar zu seiner Reise auf, diesmal über den Ozean. Ab 1939 arbeitete er in Rio de Janeiro, wo er ein Sinfonieorchester gründete und leitete. Während seines Aufenthalts in Brasilien hat Senkar viel getan, um die klassische Musik hier zu fördern; er führte das Publikum in unbekannte Meisterwerke von Mozart, Beethoven, Wagner ein. Besonders in Erinnerung blieben den Zuhörern seine „Beethoven-Zyklen“, mit denen er sowohl in Brasilien als auch in den USA mit dem Orchester NBC auftrat.

1950 kehrte Sencar, bereits ein ehrwürdiger Dirigent, erneut nach Europa zurück. Er leitet Theater und Orchester in Mannheim, Köln, Düsseldorf. Der Dirigierstil des Künstlers hat in den letzten Jahren die ihm früher innewohnenden Züge der unbändigen Ekstase verloren, er ist zurückhaltender und weicher geworden. Neben den oben genannten Komponisten begann Senkar, die Werke der Impressionisten bereitwillig in seine Programme aufzunehmen und ihre subtile und vielfältige Klangpalette perfekt zu transportieren. Kritikern zufolge hat Senkars Kunst eine große Tiefe erlangt, während sie ihre Originalität und ihren Charme bewahrt hat. Der Dirigent tourt immer noch viel. Bei seinen Reden in Budapest wurde er vom ungarischen Publikum herzlich empfangen.

L. Grigorjew, J. Platek, 1969

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