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Thema der Musik in literarischen Werken

Was ist die Grundlage musikalischer und literarischer Werke, was inspiriert ihre Autoren? Ihre Bilder, Themen, Motive und Handlungen haben gemeinsame Wurzeln; Sie werden aus der Realität der umgebenden Welt geboren.

Und obwohl Musik und Literatur ihren Ausdruck in völlig unterschiedlichen sprachlichen Formen finden, haben sie viele Gemeinsamkeiten. Der wichtigste Kern der Beziehung zwischen diesen Kunstarten ist die Intonation. Sowohl in der literarischen als auch in der musikalischen Sprache finden sich liebevolle, traurige, freudige, ängstliche, feierliche und aufgeregte Intonationen.

Durch die Verbindung von Wort und Musik entstehen Lieder und Liebesromane, in denen neben dem verbalen Ausdruck von Emotionen auch der Gemütszustand durch musikalische Ausdruckskraft vermittelt wird. Modale Farbgebung, Rhythmus, Melodie, Formen, Begleitung schaffen einzigartige künstlerische Bilder. Jeder weiß, dass Musik, auch ohne Worte, allein durch Klangkombinationen in der Lage ist, beim Zuhörer vielfältige Assoziationen und innere Störungen hervorzurufen.

„Musik ergreift Besitz von unseren Sinnen, bevor sie unseren Verstand erreicht.“

Romain Rolland

Jeder der Menschen hat seine eigene Einstellung zur Musik – für manche ist es ein Beruf, für andere ein Hobby, für andere nur ein angenehmer Hintergrund, aber jeder weiß um die Rolle dieser Kunst im Leben und Schicksal der Menschheit.

Doch Musik, die den Seelenzustand eines Menschen auf subtile und bewegende Weise zum Ausdruck bringen kann, hat immer noch begrenzte Möglichkeiten. Trotz seines unbestreitbaren Reichtums an Emotionen mangelt es ihm an Einzelheiten – um das vom Komponisten vermittelte Bild vollständig zu sehen, muss der Zuhörer seine Fantasie „einschalten“. Darüber hinaus „sehen“ verschiedene Zuhörer in einer traurigen Melodie unterschiedliche Bilder – einen herbstlichen Regenwald, einen Abschied von Liebenden auf dem Bahnsteig oder die Tragödie eines Trauerzuges.

Deshalb geht diese Kunstform, um eine größere Sichtbarkeit zu erlangen, eine Symbiose mit anderen Künsten ein. Und am häufigsten mit Literatur. Aber ist das eine Symbiose? Warum berühren Autoren – Dichter und Prosaautoren – so oft das Thema Musik in literarischen Werken? Was vermittelt dem Leser das Bild der Musik zwischen den Zeilen?

Laut Christoph Gluck, dem berühmten Wiener Komponisten, „sollte Musik in Bezug auf ein poetisches Werk die gleiche Rolle spielen wie die Helligkeit der Farben in Bezug auf eine genaue Zeichnung.“ Und für Stéphane Mallarmé, den Theoretiker des Symbolismus, ist Musik ein zusätzlicher Band, der dem Leser lebendigere, konvexere Bilder der Realitäten des Lebens vermittelt.

Unterschiedliche Reproduktionssprachen und Wahrnehmungsweisen dieser Kunstarten machen sie unterschiedlich und weit voneinander entfernt. Aber das Ziel ist, wie bei jeder Sprache, eines: Informationen von einer Person zur anderen zu übermitteln. Das Wort richtet sich zunächst an den Geist und erst dann an die Gefühle. Doch nicht immer lässt sich für alles eine verbale Beschreibung finden. In solchen Momenten voller Spannung kommt Musik zur Rettung. Es verliert also im Detail gegenüber dem Wort, gewinnt aber in der emotionalen Konnotation. Wort und Musik sind zusammen fast allmächtig.

A. Грибоедов „Вальс ми-минор“

Melodien, die im Kontext von Romanen, Erzählungen und Erzählungen „klingen“, sind in diesen Werken kein Zufall. Sie tragen einen Informationsspeicher und erfüllen bestimmte Funktionen:

Das Thema Musik in literarischen Werken wird auch im aktiven Einsatz von Mitteln zur Bildgestaltung spürbar. Wiederholungen, Tonschrift, Leitmotivbilder – all das kam aus der Musik zur Literatur.

„… Künste wandeln sich ständig ineinander, eine Kunst findet in einer anderen ihre Fortsetzung und Vollendung.“ Romain Rolland

So „belebt“ das Bild der Musik zwischen den Zeilen, verleiht eindimensionalen Bildern der Charaktere der Charaktere und der Ereignisse, die sie auf den Seiten literarischer Werke erleben, „Farbe“ und „Volumen“.

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