Münchener Bach-Chor |
Chöre

Münchener Bach-Chor |

Münchner Bachchor

Stadt
München
Gründungsjahr
1954
Eine Art
Chöre

Münchener Bach-Chor |

Die Geschichte des Münchner Bach-Chores reicht bis in die frühen 1950er Jahre zurück, als in der bayerischen Landeshauptstadt ein kleines Laienensemble namens Heinrich-Schütz-Kreis zur Förderung der Alten Musik entstand. 1954 wurde das Ensemble in einen Berufschor umgewandelt und erhielt seinen heutigen Namen. Fast zeitgleich mit dem Chor wurde das Münchener Bach-Orchester gegründet. Beide Ensembles wurden von einem jungen Dirigenten und Organisten geleitet, einem Absolventen des Leipziger Konservatoriums Karl Richter. Er sah die Hauptaufgabe darin, Bachs Musik bekannt zu machen. 1955 wurden die Johannes-Passion und die Matthäus-Passion, die h-Moll-Messe, das Weihnachtsoratorium, 18 Kirchenkantaten, Motetten, Orgel und Kammermusik des Komponisten aufgeführt.

Dank der Interpretationen von Bachs Werken erlangte der Chor zunächst Anerkennung im In- und Ausland. Ab 1956 nahmen der Chor und Maestro Richter regelmäßig am Bachfest in Ansbach teil, das damals Treffpunkt der musikalischen Elite der ganzen Welt war. Bald folgten die ersten Tourneen nach Frankreich und Italien. Ab Mitte der 60er Jahre begann die aktive Tourneetätigkeit der Gruppe (Italien, USA, Frankreich, Finnland, England, Österreich, Kanada, Schweiz, Japan, Griechenland, Jugoslawien, Spanien, Luxemburg …). 1968 und 1970 reiste der Chor in die Sowjetunion.

Nach und nach wurde das Repertoire des Chores mit der Musik der alten Meister, den Werken der Romantik (Brahms, Bruckner, Reger) und den Werken der Komponisten des XNUMX. Jahrhunderts (H. Distler, E. Pepping, Z. Kodaly, G . Kaminsky).

1955 spielte der Chor die erste Schallplatte mit Werken von Bach, Händel und Mozart ein, und drei Jahre später, 1958, begann eine 20-jährige Zusammenarbeit mit der Deutschen Grammophon.

Seit 1964 veranstaltete Karl Richter Bachfeste in München und lud Musiker verschiedener Stilrichtungen ein, daran teilzunehmen. So traten 1971 berühmte Meister der authentischen Aufführung – Nikolaus Arnoncourt und Gustav Leonhardt – hier auf.

Nach dem Tod von Karl Richter arbeitete der Münchener Bach-Chor 1981-1984 mit Gastdirigenten. Der Chor bestand aus Leonard Bernstein (er dirigierte das Richter Memorial Concerto), Rudolf Barshai, Gotthard Stir, Wolfgang Helbich, Arnold Mehl, Diethard Hellmann und vielen anderen.

1984 wurde Hans-Martin Schneidt zum neuen Chorleiter gewählt, der den Chor 17 Jahre leitete. Der Musiker verfügte über umfangreiche Erfahrung als Opern- und Sinfoniedirigent, was seine Tätigkeit im Chor natürlich prägte. Im Vergleich zur Vorperiode konzentrierte sich Schneidt auf einen weicheren und satteren Klang, setzte neue Performance-Schwerpunkte. Rossinis Stabat Mater, Verdis Vier geistliche Gesänge, Te Deum und Berlioz' Requiem, Bruckners Messe wurden auf neue Weise aufgeführt.

Nach und nach erweiterte sich das Repertoire des Chores. Uraufgeführt wurde insbesondere die Kantate „Carmina Burana“ von Orff.

In den 80er und 90er Jahren traten viele berühmte Solisten mit dem Chor auf: Peter Schreyer, Dietrich Fischer-Dieskau, Edith Mathis, Helen Donath, Hermann Prey, Sigmund Nimsgern, Julia Hamari. In der Folge erschienen die Namen von Juliana Banse, Matthias Görne, Simone Nolde, Thomas Quasthoff, Dorothea Reschmann auf den Plakaten des Chores.

1985 trat der Bach-Chor unter der Leitung von Schneidt bei der Eröffnung des neuen Konzerthauses Gasteig in München auf, zusammen mit den Münchner Philharmonikern Händels Oratorium Judas Maccabee.

1987 wurde der Verein „Freunde des Münchener Bach-Chores“ gegründet, 1994 das Kuratorium. Dies half dem Chor, seine kreative Unabhängigkeit in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation zu bewahren. Die Tradition der aktiven Tournee-Auftritte wurde fortgesetzt.

Für die Zusammenarbeit mit dem Münchener Bach-Chor H.-M. Schneidt wurde mit dem Verdienstorden, dem Bayerischen Ehrenorden und anderen Auszeichnungen ausgezeichnet, das Team erhielt einen Preis des Bayerischen Nationalfonds und einen Preis der Stiftung zur Förderung der Kirchenmusik in Bayern.

Nach dem Weggang von Schneidt hatte der Münchner Chor keinen festen Leiter und arbeitete mehrere Jahre (2001-2005) wieder mit Gastmaestros, darunter Oleg Caetani, Christian Kabitz, Gilbert Levin, Experten auf dem Gebiet der Barockmusik, Ralph Otto , Peter Schreyer, Bruno Weil. 2001 trat der Chor in Krakau bei einem feierlichen Konzert zum Gedenken an die Opfer des Terroranschlags vom 11. September mit dem Deutschen Requiem von Brahms auf. Das Konzert wurde vom polnischen Fernsehen in europäische Länder und in die USA übertragen. 2003 führte der Münchener Bach-Chor erstmals Bachs weltliche Kantaten auf, begleitet von einem Orchester auf historischen Instrumenten unter der Leitung von Maestro Ralf Otto.

2005 wurde der junge Dirigent und Organist Hansjörg Albrecht, „von Gott an den Münchener Bach-Chor gesandt“ (Süddeutsche Zeitung), neuer künstlerischer Leiter. Unter seiner Leitung bekam das Team ein neues kreatives Gesicht und beherrschte einen klaren und transparenten Chorklang, der von vielen Kritikern hervorgehoben wird. Lebendige, geistliche Aufführungen von Bachs Werken, basierend auf der historischen Aufführungspraxis, bleiben der Fokus des Chores und die Basis seines Repertoires.

Die erste Tournee des Chores mit dem Maestro fand beim Festival Musical September in Turin statt, wo sie Bachs Matthäus-Passion aufführten. Dann trat das Team in Danzig und Warschau auf. Die Aufführung der Matthäus-Passion am Karfreitag 2006 live im Bayerischen Rundfunk wurde von der Presse begeistert aufgenommen. 2007 wurde ein gemeinsames Projekt mit dem Hamburg Ballett (Regie und Choreograf John Neumeier) zur Musik der Passionen durchgeführt und bei den Oberammergauer Festspielen gezeigt.

Zu den Partnern des Chores gehörten im letzten Jahrzehnt so berühmte Solisten wie die Sopranistinnen Simone Kermes, Ruth Cizak und Marlis Petersen, die Mezzosopranistinnen Elisabeth Kuhlmann und Ingeborg Danz, der Tenor Klaus Florian Vogt, der Bariton Michael Folle.

Das Ensemble trat mit den Prager Symphonikern, dem Pariser Orchesterensemble, der Dresdner Staatskapelle, der Philharmonie Rheinland-Pfalz, mit allen Münchner Symphonieensembles auf, arbeitete mit der Ballettkompanie Marguerite Donlon zusammen, nahm an den Festivals „ Internationale Orgelwoche in Nürnberg“, „Heidelberger Frühling“, Europäische Wochen in Passau, Gustav Mahler Musikwoche in Toblach.

Zu den interessantesten Projekten der letzten Zeit zählen Brittens War Requiem, Gloria, Stabat Mater und Poulencs Mass, Duruflés Requiem, Vaughan Williams’ Sea Symphony, Honeggers Oratorium King David, Glucks Oper Iphigenia in Tauris (konzertante Aufführung).

Eine besonders fruchtbare Co-Creation verbindet den Chor mit seinen langjährigen Traditionspartnern – den Münchner Ensembles Bach Collegium und dem Bach Orchester. Neben zahlreichen gemeinsamen Auftritten ist ihre Zusammenarbeit auf CDs und DVDs festgehalten: So erschien 2015 eine Aufnahme des Oratoriums des zeitgenössischen deutschen Komponisten Enyott Schneider „Augustinus“.

Auch in der Diskographie der letzten Jahre – „Weihnachtsoratorium“, „Magnificat“ und Pasticcio aus Bachs weltlichen Kantaten, „Deutsches Requiem“ von Brahms, „Lied von der Erde“ von Mahler, Werke von Händel.

60 feierte das Team sein 2014-jähriges Bestehen mit einem Galakonzert im Münchner Haupttheater. Zum Jubiläum ist die CD „60 Jahre Münchner Bachchor und Bachorchester“ erschienen.

2015 wirkte der Chor an der Aufführung von Beethovens 9. Symphonie (mit den Mannheimer Philharmonikern), Händels Messias, Matthäus-Passion (mit dem Münchener Bach-Collegium), Monteverdis Marienvesper mit und tourte durch die baltischen Länder. Unter den Rekorden der letzten Jahre

Im März 2016 reiste der Münchener Bach-Chor nach 35-jähriger Pause mit Bachs Matthäus-Passion nach Moskau. Im selben Jahr nahm der Chor an der Aufführung von Händels Oratorium „Messiah“ in acht großen Kathedralen in Südfrankreich teil und erhielt einen herzlichen Empfang und begeisterte Kritiken.

2017 nahm der Chor an den Europäischen Wochen in Passau (Niederbayern) teil und trat vor ausverkauftem Haus in der Stiftsbasilika Ottobeuren auf. Im November 2017 trat der Bach-Chor zum ersten Mal mit dem Franz-Liszt-Kammerorchester im Budapester Palast der Künste auf.

Im Oktober dieses Jahres, am Vorabend einer erneuten Begegnung mit dem Moskauer Publikum, tourte der Münchener Bach-Chor durch Israel, wo er zusammen mit dem Israel Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Zubin Mehta Mozarts Krönungsmesse in Tel Aviv, Jerusalem, aufführte und Haifa.

Nach dem Konzert in Moskau, bei dem (wie schon vor einem halben Jahrhundert, während der ersten Tournee des Münchener Bach-Chores in der UdSSR) Bachs h-Moll-Messe aufgeführt wird, werden bis Ende des Jahres Chor und Orchester unter der Leitung der Leitung von Hansayorg Albrecht wird Konzerte in Salzburg, Innsbruck, Stuttgart, München und anderen Städten in Österreich und Deutschland geben. Mehrere Programme umfassen Händels Oratorium Judas Maccabee und Chichester Psalms von Leonard Bernstein (anlässlich des 100. Geburtstags des Komponisten) sowie Bachs Weihnachtsoratorium im Abschlusskonzert des Jahres.

Quelle: meloman.ru

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