Kavatina |
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Kavatina |

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Begriffe und Konzepte, Oper, Gesang, Gesang

ital. cavatina, wird reduziert. von cavata – cavata, von cavare – extrahieren

1) Im 18. Jahrhundert. – kurzer Solo-Text. ein Stück in einer Oper oder einem Oratorium, meist kontemplativ-nachdenklich im Charakter. Es entstand aus dem Kavata des frühen 18. Jahrhunderts, das mit Rezitativ in Verbindung gebracht wurde. Sie unterschied sich von der Arie durch größere Einfachheit, liedhafte Melodie, sehr begrenzte Verwendung von Koloraturen und Textwiederholungen sowie durch Bescheidenheit im Maßstab. Meist bestand sie aus einer Strophe mit einer kleinen instrumentalen Einleitung (z. B. zwei Cavatinen aus J. Haydns Oratorium „Die Jahreszeiten“).

2) Im 1. Stock. 19. Jahrhundert – Abgangsarie einer Primadonna oder Uraufführung (z. B. Antonidas Kavatine in der Oper Ivan Susanin, Ljudmilas Kavatine in der Oper Ruslan und Ljudmila).

3) Im 2. Stock. Die Cavatine des 19. Jahrhunderts nähert sich den Werken dieser Gattung, die im 18. Jahrhundert entstanden sind, und unterscheidet sich von ihnen durch eine größere Konstruktionsfreiheit und einen größeren Maßstab.

4) Gelegentlich wurde der Name „Cavatina“ für kleine Instrumentalstücke melodiöser Natur verwendet (z. B. Adagio molto espressivo aus Beethovens B-dur-Streichquartett op. 130).

AO Hrynewitsch

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