Ernst Krenek (Ernst Krenek) |
Komponisten

Ernst Krenek (Ernst Krenek) |

Ernst Krenek

Geburtsdatum
23.08.1900
Datum des Todes
22.12.1991
Beruf
Komponist
Land
Österreich, USA

Am 23. August 2000 feierte die Musikwelt den 1916. Geburtstag eines der originellsten Komponisten, Ernst Krenek, dessen Werk von Kritikern und Zuhörern immer noch zwiespältig bewertet wird. Ernst Krenek, ein österreichisch-amerikanischer Komponist, war trotz seines slawischen Nachnamens ein Vollblutösterreicher. 1916 wurde er Schüler von Franz Schreker, einem Komponisten, dessen Werke offen erotische Untertöne hatten und für neue (musikalische) Elemente berühmt waren. Damals lehrte Schreker Komposition an der Wiener Musikakademie. Kreneks Frühwerk (von 1920 bis XNUMX) charakterisiert ihn als einen Komponisten auf der Suche nach seinem eigenen einzigartigen Stil. Er legt großen Wert auf den Kontrapunkt.

1920 wurde Schreker Direktor der Hochschule für Musik in Berlin, und der junge Krenek setzte hier sein Studium fort. Der Komponist findet Freunde, darunter so renommierte Namen wie Ferruccio Busoni, Eduard Erdman, Artur Schnabel. Dadurch ist es Krenek möglich, einen gewissen Schub zu den bereits vorhandenen, dank Schreker, musikalischen Ideen zu erhalten. 1923 beendete Krenek die Zusammenarbeit mit Schreker.

„Atonal“ wurde die frühe Berliner Schaffenszeit des Komponisten genannt, sie war geprägt von markanten Werken, darunter drei expressive Sinfonien (op. 7, 12, 16) sowie seine erste Oper, die im Genre der komischen Oper geschrieben wurde „Schattensprung“. Dieses Werk entstand 1923 und verbindet Elemente des modernen Jazz und atonaler Musik. Vielleicht kann diese Zeit als Ausgangspunkt von Kreneks Tätigkeit bezeichnet werden.

Im gleichen Jahr 1923 heiratet Krenek die Tochter von Gustav Mahler, Anna. Sein sinnlicher Horizont erweitert sich, doch in der Musik geht er den Weg abstrakter, kompromissloser, neuer Ideen. Der Komponist liebt die Musik von Bartok und Hindemith und verbessert seine eigene Technik. Die Musik des Maestros ist buchstäblich von modernen Motiven durchdrungen, und das gilt vor allem für die Oper. Krenek experimentiert mit dem Operngenre und sättigt es mit Elementen, die für klassische Modelle nicht charakteristisch sind.

Die Zeit von 1925 bis 1927 war geprägt von Kreneks Umzug nach Kassel und dann nach Wiesbaden, wo er die Grundlagen der musikalischen Dramaturgie erlernte. Bald lernte der Komponist Paul Becker kennen, einen Dirigenten, der an führenden Opernhäusern auftrat. Becker zeigt Interesse an Kreneks Werk und inspiriert ihn zu einer weiteren Oper. So erscheinen Orpheus und Eurydike. Autor des Librettos ist Oskar Kokoschka, ein herausragender Künstler und Dichter, der einen sehr expressionistischen Text verfasst hat. Das Werk ist vollgestopft mit vielen Schwachstellen, wird aber, wie die vorangegangene Oper, auf eine eigentümliche Weise aufgeführt, die sich von allen anderen unterscheidet, gesättigt mit Ausdruck und der Intoleranz des Komponisten gegenüber jeglicher Art von Zugeständnissen im Namen billiger Popularität. Hier und gesunder Egoismus und eine dramatische Handlung sowie religiöse und politische Hintergründe. All dies macht es möglich, von Krenek als einem aufgeweckten Individualisten zu sprechen.

Während er in Wiesbaden lebt, komponiert Krenek eine seiner markantesten und zugleich umstrittensten Opern „Johnny spielt“. Auch das Libretto stammt vom Komponisten. Bei der Produktion verwendet Krenek die unglaublichsten technischen Errungenschaften (ein schnurloses Telefon und eine echte Lokomotive (!)). Die Hauptfigur der Oper ist ein Neger-Jazzmusiker. Die Oper wurde am 11. Februar 1927 in Leipzig aufgeführt und vom Publikum begeistert aufgenommen, die gleiche Reaktion erwartete die Oper in anderen Opernhäusern, wo sie anschließend aufgeführt wurde, und dies sind mehr als 100 verschiedene Bühnen, darunter die Maly Opera and Ballet Theater in Leningrad (1928, geschrieben von S. Samosud). Kritiker schätzten die Oper jedoch nicht in ihrem wahren Wert und sahen darin einen sozialen und satirischen Hintergrund. Das Werk wurde in 18 Sprachen übersetzt. Der Erfolg der Oper veränderte das Leben des Maestro radikal. Krenek verlässt Wiesbaden, lässt sich von Anna Mahler scheiden und heiratet die Schauspielerin Bertha Hermann. Seit 1928 lebt der Komponist in Wien und tourt als Begleiter seiner eigenen Werke durch Europa. Um den Erfolg von „Johnny“ zu wiederholen, schrieb er 3 politisch-satirische Opern, außerdem eine große Oper „Das Leben des Orest“ (1930). Alle diese Werke bestechen durch die gute Orchestrierungsqualität. Bald erscheint ein Liederzyklus (op. 62), der nach Ansicht vieler Kritiker nichts weiter als ein Analogon zu Schuberts „Winterreise“ war.

In Wien geht Krenek erneut den Weg, seine eigenen musikalischen Ansichten zu überdenken.

Damals herrschte hier die Atmosphäre von Schönbergs Anhängern, deren berühmteste sind: Berg und Webern, bekannt durch ihre Verbindungen zum Wiener Satiriker Karl Kraus, die einen großen einflussreichen Bekanntenkreis hatten.

Nach einigem Nachdenken beschließt Krenek, die Prinzipien von Schönbergs Technik zu studieren. Seine Einführung in den Dodekaphon-Stil drückte sich in der Schaffung von Variationen über ein Thema für Orchester (op. 69) sowie in einem gut strukturierten, bemerkenswerten Liederzyklus „Durch die Nacht“ (op. 67) auf die Worte von Kraus aus . Trotz seines Erfolges auf diesem Gebiet sieht Krenek seine Berufung in der Oper. Er beschließt, Änderungen an der Oper Orestes vorzunehmen und sie der Öffentlichkeit vorzuführen. Dieser Plan ging in Erfüllung, doch Krenek war enttäuscht, das Publikum begrüßte die Oper sehr kühl. Krenek setzt sein sorgfältiges Studium der Kompositionstechnik fort und legt das Gelernte anschließend in dem hervorragenden Werk „Über neue Musik“ (Wien 1937) dar. In der Praxis wendet er diese Technik in „Playing with Music“ (Oper „Charles V“) an. Dieses Werk wird von 1930 bis 1933 in Deutschland aufgeführt. Besonders hervorzuheben ist die Inszenierung von 1938 in Prag unter der Leitung von Karl Renkl. In diesem fantastischen Musikdrama verbindet Krenek Pantomime, Film, Oper und seine eigenen Erinnerungen. Das vom Komponisten geschriebene Libretto ist von österreichischem Patriotismus und römisch-katholischem Glauben durchdrungen. Krenek bezieht sich in seinen Werken zunehmend auf die Rolle der Nation, die von vielen damaligen Kritikern falsch interpretiert wird. Meinungsverschiedenheiten mit der Zensur zwangen den Komponisten, Wien zu verlassen, und 1937 zog der Komponist in die Vereinigten Staaten. Nachdem er sich dort niedergelassen hatte, war Krenek einige Zeit mit Schreiben, Komponieren und Vortragen beschäftigt. 1939 unterrichtete Krenek Komposition am Vassar College (New York). 1942 verließ er diesen Posten und wurde Leiter der Abteilung der Fine Arts School of Music in Minnesota, nach 1947 zog er nach Kalifornien. Im Januar 1945 wurde er offizieller US-Bürger.

Während seines Aufenthalts in den Vereinigten Staaten von 1938 bis 1948 schrieb der Komponist mindestens 30 Werke, darunter Kammeropern, Ballette, Chorwerke und Symphonien (4 und 5). Diese Werke basieren auf einem strengen dodekaphonischen Stil, während einige Werke bewusst ohne Verwendung der dodekaphonischen Technik geschrieben wurden. Ab 1937 legte Krenek seine eigenen Ideen in einer Reihe von Broschüren dar.

Seit Anfang der 50er Jahre werden Kreneks frühe Opern erfolgreich auf den Bühnen der Theater in Österreich und Deutschland aufgeführt. Die zweite, sogenannte „freie Atonalität“ kam im 6. Streichquartett (op. 7) ebenso zum Ausdruck wie in der monumentalen 2. Sinfonie (op. 3), die vielleicht als Höhepunkt der Großartigkeit gelten darf die XNUMX. und XNUMX. Symphonie des Meisters.

Die dritte Periode der neoromantischen Ideen des Komponisten markierte die Oper „Das Leben des Orest“, das Werk wurde in der Technik der Tonreihen geschrieben. „Karl V“ – das in Zwölftontechnik konzipierte Erstlingswerk Kreneks gehört damit zu den Werken der vierten Periode. 1950 vollendete Krenek seine Autobiographie, deren Original in der Library of Congress (USA) aufbewahrt wird. 1963 gewann der Maestro den Großen Preis von Österreich. Die gesamte Musik Kreneks gleicht einer Enzyklopädie, die die musikalischen Strömungen der Zeit in chronologischer Reihenfolge auflistet.

Dmitry Lipuntsov, 2000

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