Willy Ferrero |
Dirigenten

Willy Ferrero |

Willy Ferrero

Geburtsdatum
21.05.1906
Datum des Todes
23.03.1954
Beruf
Dirigent
Land
Italien

Willy Ferrero |

Willy Ferrero |

Der Name dieses bedeutenden italienischen Dirigenten ist auf der ganzen Welt bekannt. Aber er genoss die besonders herzliche Zuneigung der Zuhörer, vielleicht nicht weniger als in seiner Heimat, in unserem Land. Die Oldtimer der Moskauer Konzertsäle hatten die glückliche Gelegenheit, viele Jahre lang die kreative Entwicklung des Musikers zu verfolgen, mit der Freude, überzeugt zu sein, dass er sich von einem Wunderkind zu einem großartigen und originellen Meister entwickelt hatte.

Bereits vor dem Ersten Weltkrieg trat Ferrero kurz nach seinem Debüt 1912 im römischen Costanzi-Saal im Alter von nur sieben Jahren erstmals in Moskau auf. Schon damals beeindruckte er das Publikum mit außergewöhnlicher Musikalität und hervorragender Dirigiertechnik. Das zweite Mal kam er 1936 zu uns, bereits ein gereifter Künstler, der 1919 die Wiener Musikakademie in Kompositions- und Dirigierklasse abschloss.

Mitte der dreißiger Jahre wurde die Kunst des Künstlers in vielen Ländern anerkannt. Die Moskauer waren froh, dass sein natürliches Talent nicht nur erhalten, sondern auch mit künstlerischem Können bereichert wurde. Denn aus Wunderkindern erwachsen nicht immer große Künstler.

Ferrero sorgte zum dritten Mal nach 1952 Jahren Pause in Moskau für Aufregung. Und wieder waren die Erwartungen gerechtfertigt. Der Erfolg des Künstlers war riesig. Überall Schlangen vor den Kassen, überfüllte Konzertsäle, begeisterter Applaus. All dies verlieh den Konzerten von Ferrero eine besondere Feierlichkeit und schuf eine unvergessliche Atmosphäre eines bedeutenden künstlerischen Ereignisses. Dieser Erfolg blieb beim nächsten Besuch des Künstlers im Jahr XNUMX unverändert.

Wie eroberte der italienische Dirigent das Publikum? Vor allem außergewöhnlicher künstlerischer Charme, Temperament, Originalität seines Talents. Er war ein Künstler mit hohem Willen, ein wahrer Virtuose am Dirigentenstab. Der Zuhörer, der im Saal saß, konnte seine Augen nicht von seiner schlanken, dynamischen Figur abwenden, von seiner äußerst ausdrucksstarken Geste, immer präzise, ​​voller Emotionalität. Manchmal schien es, als würde er nicht nur das Orchester dirigieren, sondern auch die Vorstellungskraft seines Publikums. Und das war die fast hypnotische Kraft seines Einflusses auf die Zuhörer.

Es ist daher selbstverständlich, dass der Künstler in Werken voller romantischer Leidenschaft, leuchtender Farben und intensiver Gefühle echte künstlerische Offenbarungen erzielte. Seine kreative Natur war festlich, ein demokratischer Anfang, der Wunsch, alle mit der Unmittelbarkeit der Erfahrung und der Schönheit der von ihm geschaffenen Bilder zu fesseln und einzufangen. Und das ist ihm gelungen, weil er die Nachdenklichkeit schöpferischer Absichten mit der Urkraft des Temperaments verband.

All diese Qualitäten zeigen sich am deutlichsten in der Interpretation kleiner symphonischer Stücke – Ouvertüren italienischer Klassiker, Auszüge aus Opern von Wagner und Mussorgsky, Werke von Debussy, Ljadow, Richard Strauss, Sibelius. So beliebte Meisterwerke wie die Ouvertüren zu den Opern „Signor Bruschino“ von Rossini oder „Sizilianische Vesper“ von Verdi, sowie die Walzer von Johann Strauss klangen bei Ferrero immer wunderbar. Der Dirigent legte eine außergewöhnliche Leichtigkeit, Leichtigkeit und rein italienische Anmut in ihre Darbietung. Ferrero war ein ausgezeichneter Interpret der französischen Impressionisten. Die größte Farbpalette offenbarte er in Debussys Festivitäten oder Ravels Daphnis und Chloe. Als eigentlicher Höhepunkt seines Schaffens kann die Aufführung von „Bolero“ von Ravel, symphonischen Dichtungen von Richard Strauss angesehen werden. Die spannungsgeladene Dynamik dieser Werke hat der Dirigent stets mit erstaunlicher Kraft transportiert.

Ferreros Repertoire war ziemlich breit. So nahm er neben symphonischen Gedichten und Orchesterminiaturen großformatige Werke in seine Moskauer Programme auf. Darunter sind die Symphonien von Mozart, Beethoven, Tschaikowsky, Dvorak, Brahms, Rimsky-Korsakovs Scheherazade. Und obwohl es in der Interpretation dieser Werke viel Ungewöhnliches und zuweilen Kontroverses gab, gelang es dem Dirigenten zwar nicht immer, den Umfang und die philosophische Tiefe der monumentalen Werke der Klassiker einzufangen, aber auch hier gelang es ihm, viel zu lesen auf seine wunderbare Art.

Die Moskauer Konzerte von Willy Ferrero haben unauslöschliche Zeilen in die glorreichen Annalen des Musiklebens unserer Hauptstadt geschrieben. Der letzte von ihnen fand kurz vor dem frühen Tod eines talentierten Musikers statt.

L. Grigoriev, J. Platek

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