Rudolf Kempe (Rudolf Kempe) |
Dirigenten

Rudolf Kempe (Rudolf Kempe) |

Rudolf Kempf

Geburtsdatum
14.06.1910
Datum des Todes
12.05.1976
Beruf
Dirigent
Land
Deutschland

Rudolf Kempe (Rudolf Kempe) |

In der kreativen Karriere von Rudolf Kempe gibt es nichts Sensationelles oder Unerwartetes. Allmählich, von Jahr zu Jahr, neue Positionen einnehmend, war er im Alter von fünfzig Jahren in die Reihen der führenden Dirigenten Europas aufgestiegen. Seine künstlerischen Leistungen basieren auf soliden Orchesterkenntnissen, was nicht verwundert, denn der Dirigent selbst ist, wie man so schön sagt, „im Orchester aufgewachsen“. Bereits in jungen Jahren besuchte er den Unterricht an der Orchesterschule der Sächsischen Staatskapelle in seiner Geburtsstadt Dresden, wo berühmte Musiker der Stadt – der Dirigent K. Strigler, der Pianist W. Bachmann und der Oboist I. König – seine Lehrer waren. Es war die Oboe, die zum Lieblingsinstrument des späteren Dirigenten wurde, der bereits im Alter von achtzehn Jahren an der ersten Konsole im Orchester der Oper Dortmund und dann im berühmten Gewandhausorchester (1929-1933) auftrat.

Doch so groß die Liebe zur Oboe auch war, der junge Musiker strebte nach mehr. Er kam als Assistenzdirigent an die Dresdner Oper und debütierte dort 1936 mit Lortzings Der Wilderer. Es folgten Arbeitsjahre in Chemnitz (1942-1947), wo Kempe vom Chorleiter zum Chefdirigenten des Theaters aufstieg, dann in Weimar, wo er vom Generalmusikdirektor des Nationaltheaters eingeladen wurde (1948), und schließlich in einem eines der ältesten Theater Deutschlands – Dresdner Oper (1949-1951). Die Rückkehr in seine Heimatstadt und die dortige Arbeit wurden zu einem entscheidenden Moment in der Karriere des Künstlers. Der junge Musiker entpuppte sich als würdig der Fernbedienung, hinter der Schuh, Bush, Böhm …

Ab dieser Zeit beginnt der internationale Ruhm von Kempe. 1950 tourt er erstmals nach Wien, im nächsten Jahr übernimmt er die Leitung der Bayerischen Nationaloper in München und löst G. Solti in dieser Funktion ab. Vor allem aber zog es Kempe zu Tourneen. Als erster deutscher Dirigent kam er nach dem Krieg in die USA: Kempe dirigierte dort Arabella und Tannhäuser; im Londoner Theater „Covent Garden“ glänzt er mit „Ring des Nibelungen“; In Salzburg wurde er eingeladen, Pfitzners Palestrina zu inszenieren. Dann folgte Erfolg auf Erfolg. Kempe tourt bei den Edinburgh Festivals, tritt regelmäßig in der Westberliner Philharmonie und im Italienischen Rundfunk auf. 1560 debütierte er in Bayreuth, dirigierte den „Ring der Nibelungen“ und trat anschließend mehr als einmal in der „Wagnerstadt“ auf. Der Dirigent leitete auch das London Royal Philharmonic und das Zurich Orchestra. Auch den Kontakt zur Dresdner Kapelle bricht er nicht ab.

Mittlerweile gibt es fast kein Land in Westeuropa, Nord- und Südamerika, in dem Rudolf Kempe nicht dirigieren würde. Sein Name ist Plattenliebhabern wohlbekannt.

„Kempe zeigt uns, was Dirigentenvirtuosität bedeutet“, schrieb ein deutscher Kritiker. „Mit eiserner Disziplin arbeitet er sich Partitur für Partitur durch, um eine vollständige Beherrschung des künstlerischen Materials zu erreichen, die es ihm ermöglicht, leicht und frei eine Form zu formen, ohne die Grenzen der künstlerischen Verantwortung zu überschreiten. Das war freilich nicht einfach, denn er studierte Oper für Oper, Stück für Stück, nicht nur aus Dirigentensicht, sondern auch aus geistlicher Sicht. Und so kam es, dass er „sein“ sehr breites Repertoire nennen kann. Er spielt Bach im vollen Bewusstsein der in Leipzig erlernten Traditionen. Aber auch die Werke von Richard Strauss dirigiert er mit Ekstase und Hingabe, wie er es in Dresden tun konnte, wo ihm das brillante Strauss-Orchester der Staatskapelle zur Verfügung stand. Aber er dirigierte auch die Werke von Tschaikowsky oder, sagen wir, zeitgenössischen Autoren, mit dem Enthusiasmus und der Ernsthaftigkeit, die ihm in London von einem so disziplinierten Orchester wie dem Royal Philharmonic übertragen wurden. Der hochgewachsene, schlanke Dirigent genießt eine schier unergründliche Präzision in seinen Handbewegungen; Auffallend ist nicht nur die Verständlichkeit seiner Gesten, sondern vor allem, wie er diese technischen Mittel mit Inhalten füllt, um künstlerische Ergebnisse zu erzielen. Klar ist, dass sich seine Sympathien vor allem der Musik des XNUMX. Jahrhunderts zuwenden – hier kann er am vollsten jene beeindruckende Kraft verkörpern, die seine Interpretation so bedeutsam macht.

L. Grigorjew, J. Platek, 1969

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