Organischer Artikel
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Organischer Artikel, Pedal (dt. Orgelpunkt, frz. pedale inferieure, ital. pedale d'armonia, engl. Orgelpunkt), – ein ausgehaltener Ton im Bass, gegen den sich andere Stimmen frei bewegen, manchmal mit dem Bass in funktionalen Widerspruch treten (bis zum Abgang in fernen Tönen); harmonisch die Übereinstimmung der O. p. und der Rest der Stimmen wird im Moment seiner Beendigung oder kurz davor wiederhergestellt. Die Ausdruckskraft von O. p. ist mit harmonisch verbunden. Spannung, bestimmt durch die funktionale Diskrepanz zwischen dem ausgehaltenen Klang und anderen Stimmen. O. p. bereichert den Klang der Obertöne. vertikal, was zu Multifunktionalität führt.

Die am häufigsten verwendeten OPs beziehen sich auf den Klang der Tonika (I-Grad des Modus) und der Dominante (V-Grad). O. p. ist eine Verstärkung der entsprechenden modalen Funktion, ihre Erweiterung nicht auf einen Akkord, sondern auf einen ausgedehnten Oberton. Konstruktion. Sie hat somit eine verbindende Bedeutung, die die heterogenen Elemente der Entwicklung der Oberstimmen zusammenhält. O. p. auf dem Tonikum verleiht der Musik ein Gefühl von Stabilität, manchmal sogar Statik; Es findet seine größte Anwendung im Finale sowie in den Anfangsabschnitten der Musik. Werken (z. B. Schlussteil in der Todesszene von Boris aus der Oper „Boris Godunov“, Beginn des 1. Chors in „Matthäus-Passion“ von JS Bach). Das OP auf der Dominante verbindet eine funktional instabile Bassunterstützung mit instabilen Konsonanzen in den tonikfernen Oberstimmen, die sich als der Dominantfunktion des Basses untergeordnet erweisen. Sie verleiht der Musik den Charakter intensiver Erwartung. Seine typischste Verwendung ist vor einer Reprise (insbesondere im Sonata-Allegro – zum Beispiel Teil I der 8. Sonate in c-Moll für Klavier von Beethoven), auch vor einer Coda; finden sich in Einleitungen.

O. p. ist nicht nur im Bass möglich, sondern auch in anderen Stimmen (meist Dauerklang genannt) – in der Ober- (frz. pédale supérieure, ital. pédale, engl. invertiertes Pedal, z. B. III. Teil des 3 pédale intérieure oder médiaire, italienisch pédale, englisch internes Pedal, zum Beispiel das Schauspiel „The Gallows“ aus dem Klavierzyklus „Night Gaspard“ von Ravel). Proben von Doppel-O. p. sind bekannt – gleichzeitig. auf tonische und dominante Klänge. Ähnliches O. des Items, in Krom dominiert Tonic. Funktion, die für Musik charakteristisch ist. Folklore verschiedener Völker („Dudelsack-Quinten“), wird auch in Prof. Musik, besonders bei der Imitation von nar. Musizieren (z. B. der fünfte Teil von Beethovens 6. Sinfonie); doppelt dominant O. p. – zu den Klängen von Dominante (tiefe) und Tonika (im Übergang zum Finale von Beethovens 5. Symphonie). Gelegentlich gibt es OPs auf anderen Stufen (z. B. auf der dritten Stufe von Moll – im Trio aus dem II. Teil von Tschaikowskys 6. Sinfonie; dem ausgehaltenen Klang der vierten Stufe – in der Klavier-„Serenade“ von Rachmaninow). Die Wirkung von O. p. bleibt auch in Fällen erhalten, in denen der Ton, der ihn bildet, nicht gedehnt, sondern wiederholt wird (z. B. Szene IV aus der Oper Sadko von Rimsky-Korsakov) oder wenn kurze melodische wiederholt werden. Figuren (siehe Ostinato).

Wie Kunst. O.s Phänomen des Items wurzelt in nar. Musik (Gesangsbegleitung durch Dudelsack und ähnliche Instrumente. Der Ursprung des Begriffs „O. p.“ steht im Zusammenhang mit der Praxis der frühen Polyphonie, Organum. Guido d'Arezzo (11. Jh.) beschrieb in „Micrologus de disciplina artis musicae“ (1025-26) zweistimmiges „schwebendes“ Organum mit indirekter Stimmbewegung („Organum suspensum“):

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Franco von Köln (13. Jahrhundert), der (in der Abhandlung „Ars cantus mensurabilis“) vom Organum spricht, verwendet auch den Begriff „OP“ – „organicus punctus“. Mit „Punkt“ ist hier der Abschnitt des Organums gemeint, wo der ausgehaltene Ton des Cantus durch den melodischen kontrapunktiert wird. Zeichnung der Oberstimme („Punkt“ wird auch ein solcher Ton selbst genannt). Später begann man, das OP als den langen Pedalklang der Orgel zu verstehen, der in der Orgelmusik entsprechend der Technik weit verbreitet ist. die Fähigkeiten des Instruments (der französische Begriff point d'orgue in der französischen musikwissenschaftlichen Literatur bedeutet entweder eine Improvisationskadenz eines Solisten oder häufiger eine Fermate). In polyphonen Formen des Mittelalters und der Renaissance werden die Phänomene des OP oft durch die Cantus-firmus-Technik (von G. de Machaux, Josquin Despres und anderen) verursacht, deren Klänge eine lange Dauer gegeben wurden.

Im 17.-19. Jahrhundert. O. p. erworbene (insbesondere in klassischen. musikalischen Formen) Dynamik. Immobilien sind zu mächtigen Hebeln der Entwicklung geworden. Im 19. Jahrhundert wurde O. p. wurde als koloristisches Genre-Merkmal verwendet. bedeutet (zum Beispiel Chopins „Wiegenlied“, „Das alte Schloss“ aus „Bilder einer Ausstellung“ von Mussorgsky, II. Akt aus der Oper „Prinz Igor“, „Lied des indischen Gastes“ aus der Oper „Sadko“). Im 20. Jahrhundert wurden andere Verwendungsweisen von O. p. (und Ostinato) erschienen. Der Wert von O. p. kann einen Akkord (z. B. Coda II von Schostakowitschs 8. Sinfonie) oder eine komplexe Konsonanz haben. O. p. kann den Charakter eines Hintergrunds (zum Beispiel eine Einleitung zu The Rite of Spring) und ungewöhnliche strukturelle Formen annehmen (zum Beispiel ein Vorläufer einer Wiederholung im vierten Teil der 2. Klaviersonate von Prokofjew – 15 scharf akzentuierte Klänge eis as ein Lead-Ton-Vorläufer einer Reprise in der Tonart d-Moll).

References: siehe bei Art. Harmonie.

Ju. N. Cholopow

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