Mario Rossi |
Dirigenten

Mario Rossi |

Mario Rossi

Geburtsdatum
29.03.1902
Datum des Todes
29.06.1992
Beruf
Dirigent
Land
Italien

„Wenn man sich einen typisch italienischen Dirigenten vorzustellen versucht, sind die typische Brio und Sinnlichkeit, heitere Tempi und brillante Oberflächlichkeit, „Theater am Spieltisch“, Temperamentsausbrüche und das Brechen des Dirigentenstabs selbstverständlich. Mario Rossi ist das genaue Gegenteil dieses Looks. Es ist nichts Aufregendes, Unruhiges, Aufsehenerregendes oder auch nur Würdeloses darin“, schreibt der österreichische Musikwissenschaftler A. Viteshnik. Und tatsächlich nähert sich Rossi sowohl in seiner Art – sachlich, ohne jede Prahlerei und Überhöhung – als auch in puncto Idealinterpretation und Repertoire eher den Dirigenten der deutschen Schule an. Präzise Geste, perfekte Einhaltung des Textes des Autors, Integrität und Monumentalität der Ideen – das sind seine charakteristischen Merkmale. Rossi beherrscht meisterhaft verschiedene Musikstile: Die epische Breite von Brahms, die Aufregung von Schumann und das majestätische Pathos von Beethoven sind ihm nahe. Schließlich ist er, ebenfalls von der italienischen Tradition abweichend, in erster Linie ein Symphoniker und kein Operndirigent.

Und doch ist Rossi ein echter Italiener. Dies manifestiert sich in seiner Vorliebe für das melodische Atmen (Belcanto-Stil) der Orchesterphrase und in der anmutigen Anmut, mit der er dem Publikum symphonische Miniaturen präsentiert, und natürlich in seinem eigentümlichen Repertoire, in dem die alte – vor dem XNUMX. Jahrhundert – nimmt einen besonders bedeutenden Platz ein. Jahrhundert – und moderne italienische Musik. In der Aufführung des Dirigenten wurden viele Meisterwerke von Gabrieli, Vivaldi, Cherubini, vergessene Ouvertüren von Rossini zu neuem Leben erweckt, Kompositionen von Petrassi, Kedini, Malipiero, Pizzetti, Casella wurden aufgeführt. Rossi ist jedoch die Opernmusik des XNUMX. Jahrhunderts nicht fremd: Die Aufführung von Verdis Werken und insbesondere von Falstaff brachte ihm viele Triumphe. Als Operndirigent verbindet er laut Kritikern „südländisches Temperament mit nordischer Besonnenheit und Gründlichkeit, Energie und Präzision, Feuer und Ordnungssinn, dramatischem Beginn und klarem Verständnis der Werkarchitektur“.

Rossis Lebensweg ist so einfach und frei von Sensationsgier wie seine Kunst. Er wuchs in seiner Heimatstadt Rom auf und erlangte Berühmtheit. Hier graduierte Rossi an der Santa Cecilia Academy als Komponist (bei O. Respighi) und Dirigent (bei D. Settacholi). 1924 hatte er das Glück, B. Molinaris Nachfolger als Leiter des Augusteo-Orchesters in Rom zu werden, das er fast zehn Jahre lang innehatte. Danach war Rossi Chefdirigent des Florence Orchestra (seit 1935) und leitete die Florentiner Festspiele. Schon damals trat er in ganz Italien auf.

Nach dem Krieg übernahm Rossi auf Einladung von Toscanini einige Zeit die künstlerische Leitung des Theaters La Scala und wurde dann Chefdirigent des Italienischen Rundfunkorchesters in Turin und leitete auch das Rundfunkorchester in Rom. Im Laufe der Jahre erwies sich Rossi als ausgezeichneter Lehrer, der wesentlich dazu beitrug, das künstlerische Niveau des Turiner Orchesters zu heben, mit dem er durch Europa tourte. Rossi trat auch mit den besten Teams vieler großer Kulturzentren auf und nahm an Musikfestivals in Wien, Salzburg, Prag und anderen Städten teil.

L. Grigorjew, J. Platek, 1969

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