Georg Solti |
Dirigenten

Georg Solti |

Georg Solti

Geburtsdatum
21.10.1912
Datum des Todes
05.09.1997
Beruf
Dirigent
Land
Großbritannien, Ungarn

Georg Solti |

Welcher der modernen Dirigenten ist der Besitzer der meisten Preise und Auszeichnungen für Schallplattenaufnahmen? Obwohl eine solche Zählung natürlich noch nie gemacht wurde, glauben einige Kritiker zu Recht, dass der derzeitige Direktor und Chefdirigent des Londoner Covent Garden Theatre, Georg (George) Solti, ein Champion auf diesem Gebiet gewesen wäre. Fast jedes Jahr ehren verschiedene internationale Organisationen, Gesellschaften, Firmen und Zeitschriften den Dirigenten mit den höchsten Ehrungen. Er ist Träger des in den Niederlanden verliehenen Edison-Preises, des amerikanischen Kritikerpreises, des französischen Karlskreuzpreises für die Einspielung von Mahlers Zweiter Symphonie (1967); seine Einspielungen von Wagner-Opern wurden viermal mit dem Grand Prix der französischen Schallplattenakademie ausgezeichnet: Rheingold (1959), Tristan und Isolde (1962), Siegfried (1964), Walküre (1966); 1963 wurde seine Salome mit derselben Auszeichnung ausgezeichnet.

Das Geheimnis dieses Erfolgs liegt nicht nur darin, dass Solti viel aufnimmt, und oft mit Solisten wie B. Nilsson, J. Sutherland, V. Windgassen, X. Hotter und anderen Weltklasse-Künstlern. Das liegt vor allem am Talentschatz des Künstlers, der seine Aufnahmen besonders perfekt macht. Wie ein Kritiker anmerkte, schreibt Solti, indem er „seine Aufgaben um zweihundert Prozent übertreibt, um als Ergebnis die notwendigen Hundert zu bekommen“. Er wiederholt gerne einzelne Fragmente immer wieder, erreicht dabei Relief für jedes Thema, Elastizität und Farbigkeit des Klangs, rhythmische Genauigkeit; Er arbeitet gerne mit Schere und Klebeband, betrachtet diesen Teil seiner Arbeit auch als kreativen Prozess und erreicht, dass der Hörer eine Platte erhält, bei der keine „Nähte“ sichtbar sind. Das Orchester im Aufnahmeprozess erscheint dem Dirigenten als ein komplexes Instrument, mit dem er all seine Ideen umsetzen kann.

Letzteres gilt aber auch für die tägliche Arbeit des Künstlers, dessen Hauptbetätigungsfeld das Opernhaus ist.

Die größte Stärke von Solti ist das Werk von Wagner, R. Strauss, Mahler und zeitgenössischen Autoren. Das heißt aber nicht, dass dem Dirigenten auch die Welt anderer Stimmungen, anderer Klangbilder fremd ist. Seine Vielseitigkeit bewies er über die Jahre einer recht langen Schaffenstätigkeit.

Solti wuchs in seiner Geburtsstadt Budapest auf und machte hier 1930 seinen Abschluss an der Musikakademie in der 3. Klasse. Kodai als Komponist und E. Donany als Pianist. Nachdem er mit 1933 Jahren sein Diplom erhalten hatte, ging er an das Budapester Opernhaus und übernahm dort 1942 die Stelle des Dirigenten. Internationale Berühmtheit erlangte der Künstler durch die Begegnung mit Toscanini. Es geschah in Salzburg, wo Solti als Assistenzdirigent irgendwie die Chance hatte, eine Probe der Hochzeit des Figaro zu leiten. Zufällig war Toscanini im Parkett, der der gesamten Probe aufmerksam zuhörte. Als Solti fertig war, herrschte Totenstille, in der nur ein Wort des Maestro zu hören war: „Bene!“ - "Gut!". Bald wussten alle Bescheid und dem jungen Dirigenten eröffnete sich eine glänzende Zukunft. Doch die Machtübernahme der Nazis zwang Solti zur Emigration in die Schweiz. Lange Zeit hatte er keine Gelegenheit zu dirigieren und beschloss, als Pianist aufzutreten. Und dann stellte sich der Erfolg ganz schnell ein: 1944 gewann er den ersten Preis bei einem Wettbewerb in Genf, begann Konzerte zu geben. XNUMX gab er auf Einladung von Ansermet mehrere Konzerte mit dem Orchester des Schweizerischen Rundfunks und kehrte nach dem Krieg zum Dirigieren zurück.

1947 wurde Solti Chef des Münchner Opernhauses, 1952 wurde er Chefdirigent in Frankfurt am Main. Seitdem tourt Solti durch viele europäische Länder und tritt seit 1953 regelmäßig in den USA auf; Trotz der lukrativen Angebote weigert er sich jedoch kategorisch, ins Ausland zu gehen. Seit 1961 steht Solti an der Spitze eines der besten Theater Europas – dem Londoner Covent Garden, wo er eine Reihe brillanter Produktionen inszeniert hat. Energie, fanatische Liebe zur Musik brachten Solti weltweite Anerkennung: Er wird besonders in England geliebt, wo er den Spitznamen „der Superzauberer des Dirigentenstabs“ erhielt.

L. Grigorjew, J. Platek, 1969

Hinterlassen Sie uns einen Kommentar