Florimond Herve |
Komponisten

Florimond Herve |

Florimond Herve

Geburtsdatum
30.06.1825
Datum des Todes
04.11.1892
Beruf
Komponist
Land
Frankreich

Herve ging neben Offenbach als einer der Begründer der Gattung Operette in die Musikgeschichte ein. In seinem Werk etabliert sich eine Art Parodieaufführung, die die vorherrschenden Opernformen lächerlich macht. Witzige Libretti, meist vom Komponisten selbst geschaffen, liefern Stoff für eine heitere Aufführung voller Überraschungen; seine Arien und Duette werden oft zum Hohn auf den modischen Wunsch nach stimmlicher Virtuosität. Herves Musik zeichnet sich durch Anmut, Witz, Nähe zu den in Paris üblichen Intonationen und Tanzrhythmen aus.

Florimond Ronger, der unter dem Pseudonym Herve bekannt wurde, wurde am 30. Juni 1825 in der Stadt Uden bei Arras in der Familie eines französischen Polizisten geboren, der mit einer Spanierin verheiratet war. Nach dem Tod seines Vaters 1835 ging er nach Paris. Dort beginnt im Alter von siebzehn Jahren seine musikalische Laufbahn. Zunächst dient er als Organist in der Kapelle von Bicetre, einer berühmten Pariser psychiatrischen Klinik, und gibt Musikunterricht. Seit 1847 ist er Organist von St. Eustasha und gleichzeitig Dirigent des Varieté-Theaters des Palais Royal. Im selben Jahr wurde seine erste Komposition, das musikalische Zwischenspiel Don Quijote und Sancho Panza, aufgeführt, gefolgt von weiteren Werken. 1854 eröffnete Herve das Musik- und Varietétheater Folies Nouvel; die ersten zwei Jahre war er dessen Direktor, später – Komponist und Regisseur. Gleichzeitig konzertiert er als Dirigent in Frankreich, England und Ägypten. Seit 1870 blieb er nach Englandreisen als Dirigent des Empire Theatre in London. Er starb am 4. November 1892 in Paris.

Herve ist Autor von mehr als achtzig Operetten, von denen die berühmtesten Mademoiselle Nitouche (1883), The Shot Eye (1867), Little Faust (1869), The New Aladdin (1870) und andere sind. Außerdem besitzt er fünf Ballette, eine Symphonie-Kantate, Messen, Motetten, eine große Anzahl lyrischer und komischer Szenen, Duette, Lieder und musikalische Miniaturen.

L. Michejewa, A. Orelowitsch

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