Eugen Joch |
Dirigenten

Eugen Joch |

Eugen Jochum

Geburtsdatum
01.11.1902
Datum des Todes
26.03.1987
Beruf
Dirigent
Land
Deutschland

Eugen Joch |

Eugen Joch |

Eugen Jochums selbstständige Tätigkeit begann nicht in der Stille einer Provinzstadt, wie es bei jungen Dirigenten oft der Fall ist. Als XNUMX-jähriger Musiker trat er zum ersten Mal mit den Münchner Philharmonikern auf und erregte sofort Aufmerksamkeit, indem er Bruckners Siebte Symphonie für sein Debüt auswählte und brillant aufführte. Seitdem sind mehrere Jahrzehnte vergangen, aber die damals hervorgetretenen Talentmerkmale des Künstlers bestimmen noch immer die Richtung seiner Kunst – ein weites Spektrum, die Fähigkeit, eine große Form zu „formen“, die Monumentalität von Ideen; und Bruckners Musik blieb eine von Jochums Stärken.

Dem Debüt beim Münchner Orchester ging ein jahrelanges Studium an der Musikhochschule der gleichen Stadt voraus. Jochum, der hier eintrat, nahm nach Familientradition an, Organist und Kirchenmusiker zu werden. Doch bald war klar, dass er der geborene Dirigent war. Später musste er an den Opernhäusern der deutschen Provinzstädte arbeiten – Gladbach, Kiel, Mannheim; bei letzterem empfahl Furtwängler ihn selbst als Chefdirigenten. Aber die Oper zog ihn nicht besonders an, und sobald sich die Gelegenheit bot, zog Jochum ihr die Konzertbühne vor. Er arbeitete einige Zeit in Duisburg und wurde 1932 Leiter des Berliner Rundfunkorchesters. Schon damals trat der Künstler regelmäßig mit anderen großen Ensembles auf, darunter mit den Berliner Philharmonikern und der Staatsoper. 1934 war Jochum bereits ein ziemlich bekannter Dirigent und leitete nebenbei als Chefdirigent des Opernhauses und der Philharmonie das Musikleben Hamburgs.

Eine neue Phase in Jochums Karriere kam 1948, als ihm der Bayerische Rundfunk die Möglichkeit gab, ein Orchester der besten Musiker seiner Wahl zu gründen. Schon bald erwarb sich das neue Ensemble den Ruf als eines der besten Orchester Deutschlands und verschaffte seinem Leiter erstmals weitreichende Berühmtheit. Jochum nimmt an vielen Festivals teil – in Venedig, Edinburgh, Montreux, Tourneen in den Hauptstädten Europas und Amerikas. Nach wie vor dirigiert der Künstler gelegentlich an Opernhäusern in Europa und Amerika. Nach dem Tod von E. van Beinum leitet Jochum zusammen mit B. Haitink die Arbeit eines der besten europäischen Orchester – des Concertgebouw.

Eugen Jochum ist der Fortsetzer der romantischen Traditionen der deutschen Dirigentenschule. Er ist vor allem als inspirierter Interpret der monumentalen Symphonien von Beethoven, Schubert, Brahms und Bruckner bekannt; Einen bedeutenden Platz in seinem Repertoire nehmen auch Werke von Mozart, Wagner, R. Strauss ein. Unter den bekannten Jochum-Aufnahmen sind die Matthäus-Passion und Bachs H-Moll-Messe (mit Beteiligung von L. Marshall, P. Pierce, K. Borg und anderen), Schuberts Achte Symphonie, Beethovens Fünfte, Bruckners Fünfte, die letzten Symphonien und die Oper „Entführung aus dem Serail“ von Mozart. Von den zeitgenössischen Komponisten führt Jochum am liebsten Werke von solchen auf, die eng mit der klassischen Tradition verbunden sind: Sein Lieblingskomponist ist K. Orff. Peru Jochum besitzt das Buch „Über die Besonderheiten des Dirigierens“ (1933).

L. Grigorjew, J. Platek, 1969

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