Evgeny Glebov (Eugeny Glebov) |
Komponisten

Evgeny Glebov (Eugeny Glebov) |

Eugeni Glebow

Geburtsdatum
10.09.1929
Datum des Todes
12.01.2000
Beruf
Komponist
Land
Weißrussland, UdSSR

Evgeny Glebov (Eugeny Glebov) |

Viele der besten Seiten der Musikkultur des modernen Weißrusslands sind mit der Arbeit von E. Glebov verbunden, vor allem in den Genres Symphonie, Ballett und Kantaten-Oratorium. Zweifellos die Vorliebe des Komponisten für große Bühnenformen (neben Balletten schuf er die Oper Your Spring – 1963, die Operette Das Gleichnis der Erben oder Skandal in der Unterwelt – 1970, die Musikkomödie The Millionaire – 1986). Glebovs Weg zur Kunst war nicht einfach – erst im Alter von 20 Jahren konnte er mit professionellem Musikunterricht beginnen, was für einen jungen Mann schon immer ein gehegter Traum war. In seiner Familie von erblichen Eisenbahnarbeitern sang man immer gerne. Schon in der Kindheit lernte der zukünftige Komponist, ohne die Noten zu kennen, Gitarre, Balalaika und Mandoline zu spielen. 1947, nach der Familientradition in die Roslavl Railway Technical School eingetreten, verlässt Glebov seine Leidenschaft nicht – er nimmt aktiv an Laienaufführungen teil, organisiert einen Chor und ein Instrumentalensemble. 1948 erschien die erste Komposition des jungen Autors – das Lied „Student Farewell“. Ihr Erfolg gab Glebov Selbstvertrauen.

Nach seinem Umzug nach Mogilev, wo er als Waggoninspektor arbeitet, besucht Glebov den Unterricht an der örtlichen Musikschule. Entscheidend wurde das Treffen mit dem berühmten belarussischen Musiker I. Zhinovich, der mir riet, das Konservatorium zu betreten. 1950 wurde Glebovs Traum wahr und bald wurde er dank seiner außergewöhnlichen Ausdauer und Entschlossenheit einer der besten Studenten in der Kompositionsklasse von Professor A. Bogatyrev. Glebov arbeitete viel und erfolgreich und war für immer von der belarussischen Folklore mitgerissen, die tief in seine Arbeit eindrang. Der Komponist schreibt ständig Werke für das Orchester der belarussischen Volksinstrumente, für verschiedene Soloinstrumente.

Glebovs Tätigkeit ist vielfältig. Ab 1954 wandte er sich der Pädagogik zu, unterrichtete zunächst (bis 1963) an der Minsker Musikhochschule, dann Komposition am Konservatorium. Die Arbeit als Leiter des Varieté- und Sinfonieorchesters des staatlichen Fernseh- und Rundfunks der BSSR, im Kino (Musikredakteur von Belarusfilm), im republikanischen Theater des jungen Zuschauers (Dirigent und Komponist) beeinflusste aktiv die Kreativität. So bleibt das Repertoire der Kinder die unveränderliche Liebe von Glebov (Lieder, das Oratorium „Einladung ins Land der Kindheit“ – 1973, Instrumentalstücke usw.). Trotz der Vielfalt an Hobbys ist Glebov jedoch in erster Linie ein symphonischer Komponist. Neben Programmkompositionen („Poem-Legende“ – 1955; „Polessky Suite“ – 1964; „Alpensymphonie-Ballade“ – 1967; 3 Suiten aus dem Ballett „Der Auserwählte“ – 1969; 3 Suiten aus dem Ballett „Til Ulenspiegel “, 1973-74; Konzert für Orchester „The Call“ – 1988 usw.) Glebov schuf 5 Sinfonien, von denen 2 auch programmatisch sind (Erste, „Partisan“ – 1958 und Fünfte, „To the World“ – 1985). Die Symphonien verkörperten die wichtigsten Merkmale der künstlerischen Persönlichkeit des Komponisten – den Wunsch, den Reichtum des umgebenden Lebens, die komplexe geistige Welt der modernen Generation, das Drama der Epoche widerzuspiegeln. Nicht umsonst widmete der Komponist eines seiner besten Werke – die Zweite Symphonie (1963) – der Jugend.

Die Handschrift des Komponisten zeichnet sich durch Schärfe der Ausdrucksmittel, Erleichterung der Thematik (oft folkloristischen Ursprungs), genaues Formgefühl, hervorragende Beherrschung der Orchesterpalette, besonders großzügig in seinen symphonischen Partituren, aus. Die Qualitäten eines Dramatikers und Symphonikers brachen sich auf ungewöhnlich interessante Weise in Glebovs Balletten, die nicht nur auf der heimischen Bühne einen festen Platz einnahmen, sondern auch im Ausland aufgeführt wurden. Der große Vorteil der Ballettmusik des Komponisten ist ihre Plastizität, die enge Verbindung zur Choreographie. Der theatralische, spektakuläre Charakter des Balletts bestimmte auch die besondere Breite der Themen und Handlungen, die sich an verschiedene Epochen und Länder richteten. Dabei wird das Genre sehr flexibel interpretiert und reicht von kleinen charakteristischen Miniaturen, einem philosophischen Märchen bis hin zu mehraktigen Musikdramen, die vom historischen Schicksal der Menschen erzählen („Traum“ – 1961; „Weißrussischer Partisan“ – 1965 ; choreografische Romane „Hiroshima“, „Blues“, „Front“, „Dollar“, „Spanish Dance“, „Musketeers“, „Souvenirs“ – 1965; „Alpine Ballad“ – 1967; „The Chosen One“ – 1969; „ Til Ulenspiegel“ – 1973; Drei Miniaturen für das Volkstanzensemble der BSSR – 1980; „Der kleine Prinz“ – 1981).

Glebovs Kunst tendiert immer zur Staatsbürgerschaft. Dies manifestiert sich deutlich in seinen Kantaten-Oratorien-Kompositionen. Aber das Antikriegsthema, das den Künstlern von Belarus so nahe steht, erhält im Werk des Komponisten einen besonderen Klang, der im Ballett „Alpine Ballad“ (nach der Geschichte von V. Bykov) in der Fünften mit großer Kraft erklang Symphony, im vokalsymphonischen Zyklus „I Remember“ (1964) und in „Ballad of Memory“ (1984), im Konzert für Gesang und Orchester (1965).

Das Werk des Komponisten hat nationale Anerkennung gefunden, Evgeny Glebov verteidigt mit seiner Musik weiterhin „aktiv das Recht auf Leben“.

G. Zhdanova

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